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1. Teil 2 - S. 104

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
104 § 46. Die Apenninenhalbinsel oder Italien. alter war Venedig eine überaus mächtige und durch Handel reiche Republik, die in Italien, Dalmatien und Griechenland ansehnliches Besitztum hatte. Prächtige Bauten, darunter die Markuskirche und der Dogenpalast. Alte Universitätsstadt Padua; das stark befestigte Verona. 2. In Mittelitalien: a) Toscana mit Florenz, 205000 Einw., und der Seestadt Livorno, 98000 Einw. — Zu Toskana gehört auch die Insel Elba mit Eisensteingruben und Thunfischfang, einst einige Monate das Fürsten- tum des gestürzten Kaisers Napoleon I. d) Latium oder Provinz Rom, einen Teil des früheren Kirchen- staates umfassend; denn der Papst war früher nicht nur, wie noch jetzt, das sichtbare Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, sondern zugleich als Beherrscher des Kirchenstaates weltlicher Fürst. Jetzt indessen um- faßt sein weltliches Herrschaftsgebiet nur noch in Rom den vatikanischen Palast, die Kirche St. Johann im Lateran und in den Albaner Bergen ein Lustschloß. Rom (465009 Einw.), in mancher Beziehung die merkwürdigste Stadt der Welt, seit 1870 Hauptstadt des Königreichs Italien, liegt zum größten Teile auf dem linken Ufer des Tiber, zum kleineren auf dem rechten. In diesem kleineren Teile steht die Peterskirche, die größte auf Erden, der Vatikan, des Papstes Palast, und die Engels- bürg, früher Roms Zitadelle. In dem Teile auf dem linken Ufer liegt der Quirinal, die Residenz des Königs. Die zahlreichen Über- reste des Altertums, herrliche Werke der neuen Kunst, großartige Feierlichkeiten an bestimmten kirchlichen Festtagen ziehen immer eine große Menge von Fremden nach Rom. — Tivoli, in der Nähe von Rom, mit den Kaskaden des Teverone in den Sabiner Bergen. 3. In Unteritalien: a) Kampanien. Die schönste Gegend darin ist die am Golf von Neapel. Hier, in wundervoller Lage, Neapel, die volkreichste Stadt von ganz Italien, 565 000 Einw. Vor dem Golf von Neapel liegen die lieblichen Inseln Jschia (iskia) und Capri mit der Blauen Grotte. d) Apulien, die Küste des Adriatischen Meeres, f. vom Monte Gargano. Am wichtigsten der Hafenort Brindisi, wo sich an die hierher führenden Eisenbahnen die überseeischen Schiffahrtslinien nach dem Orient anschließen.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 270

1888 - Wiesbaden : Kunze
270 Vierte Periode des Mittelalters. Frankreich, der mütterlicherseits mit dem Hause Visconti verwandt war, zum Einfall in Mailand. Er besiegte den Herzog Ludwig M o r o, nahm ihn 1500 gefangen und hielt das Land besetzt, ohne daß es Kaiser-Maximilian, der Moros Nichte zur zweiten Gemahlin hatte, hindern konnte. Als die Franzosen später aus Mailand vertrieben wurden, stellte Franz I. nach der siegreichen Schlacht bei Marignano 1515 die französische Herrschaft wieder^ her, bis Karl V. Mailand zurück eroberte. Genua wetteiferte als Handelsstadt mit Venedig und war im Besitze des Handels nach Konstantinopel und den Küsten des schwarzen Meeres. Es besiegte Pisa und eroberte Korsika und Sardinien. Heftige Parteistreitigkeiten schwächten aber seine Macht und brachten es nacheinander unter mailändische und französische Herrschaft. Der Seeheld Andreas Doria gewann ihm zwar die Unabhängigkeit und republikanische Verfassung wieder, und der Versuch des Grafen von Lavagna, Fresko, dem Haufe Doria die Dogenwürde 1547 zu entreißen, mißglückte; aber seit der Begründung des Osmanenreiches hatte es den Höhepunkt seiner Glanzzeit überschritten. Florenz. Nachdem Pisa seine Macht in dem Streite mit Genua eingebüßt hatte, erlangte Florenz unter den Städten Toskanas die größte Bedeutung. Es brachte Pisa und andere Städte in Abhängigkeit von sich und stieg unter der reichen, volksfreundlichen Kauf-mannsfamilie Medici zu hoher Blüte empor. Cosmo von Medici (1428—1464), ein zweiter Perikles, lenkte den Staat ohne Rang und Titel, führte glückliche Kriege und war ein eifriger Förderer von Kunst und Wissenschaft. Sein Enkel Lorenzo der Prächtige (1472—1492) war von gleich hohem und edlem Geiste geleitet und machte Florenz zu einem geistigen Mittelpunkt für Europa. Die Bildhauerkunst, Malerei und Musik blühten auf, den von den Türken vertriebenen byzantinischen Gelehrten gewährte er gastliche Aufnahme. Diese verbreiteten hier die Kenntnis der Sprache und Litteraturschätze Altgriechenlands, sammelten begeisterte Jünger um sich und führten so eine Wiederherstellung der Wissenschaften, die Renaissancezeit, herauf, welche in das Geistesleben des Abendlandes einen vollständigen Umschwung brachte. Seit 1489 war der Dominikaner Savonarola in Florenz reformatorifch thätig. In begeisterten Reden forderte er Reinigung und Vereinfachung des Kirchenwesens, Verbesserung des Lebenswandels und die Herstellung der Volksherrschaft in Florenz. Die Mediceer wurden infolge davon vertrieben, und Savonarola kam gegen seinen Willen an die Spitze der Republik, wo er die Verbesserung der

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 158

1911 - Breslau : Hirt
158 Die Entwickelung Frankreichs, Englands und Italiens im Mittelalter. 5 89. Zersplitte-- H 89. Italien. Nach dem Ausgange der Hohenstaufen (vgl. 65 stahens. und 74) bildeten sich in Italien zahlreiche kleinere und grere Staats-wesen. In Oberitalien kam der Westen der Lombardei in den Besitz der Herzge von Savoyen und Piemout, während im stlichen Teile die Herzge von Mailand herrschten; die ehemalige Mark Verona und Friaul brachte Venedig an sich. In Mittelitalien stellten die Ppste den während ihres babylonischen Exils" durch innere Wirren (Cola dt Rienzi) schwer zerrtteten Kirchenstaat wieder her. Die nrdliche Hlfte von Tos-kernet gehrte der Stadt Florenz, die sdliche Siena. Die ligurische Kste beherrschte Genua, und den Sden der Halbinsel bildeten die beiden Knigreiche Neapel und Sizilien. Die Verfassungen dieser Gebiete waren sehr verschieden. Whrend Mailand-in Savoyen eine alte Dynastie herrschte, brachte in Mailand die Kon-dottierensamilie der Visconti (vgl. 82) und nach ihrem Aussterben die Venedig.der Sforza die Herzogswrde an sich. Venedig war eine streng durch-gebildete Aristokratie. Zu den Regierenden, den Nobili, gehrte nur, wer in das Goldene Buch" eingetragen war; aus ihnen wurde der Groe Rat gebildet. Die Regierungsgewalt lag in den Hnden des Kleinen Rates, während der auf Lebenszeit gewhlte Doge nur Pflichten der Reprsentation hatte. Diese Aristokratie hat das groe Reich Venedig im Adriatischen und Mittelmeer begrndet und das Festland erobert*); sie hat die Stadt zum Mittelpunkte des Welthandels gemacht und sich als Vorkmpferin der Christenheit gegen die Trken ein hohes Verdienst erworben. Mit dem Verluste Moreas begann der Niedergang ihrer Macht (1500). Genua. Genna hat lange mit Venedig gewetteifert; es berwand Pisa, er-oberte Korsika und Sardinien und geno nach der Wiederherstellung des griechischen Reiches in Konstantinopel und am Schwarzen Meer groe Handelsvorrechte, trat aber allmhlich hinter Venedig zurck. Der Fall von Konstantinopel brachte neue Verluste, und andauernde innere Kmpfe zwischen Aristokratie und Demokratie erschtterten seine uere Machtstellung. Florenz. Florenz endlich war noch zu Anfang des 12.Jahrhunderts ein unbedeutender Ort, gelangte dann aber, nach berwltigung der Nachbar-gemeinde Fiesole (Fsul), durch glckliche Kriege und Industrie rasch zu Macht und Wohlstand, so da bereits um die Mitte des 13. Jahrhunderts florentinische Wechselhuser die Geschfte aller Nationen Europas besorgten. Zugleich wurde die Stadt der geistige und knstlerische Mittelpunkt der Halb-iusel, die Heimat der Renaissance (vgl. 90), ihre Mundart (durch Dante) die Schriftsprache des gebildeten Italien. Den knstlerischen Bedrfnissen des Volkes gab der Rat (die Signoria) Ausdruck durch den Beschlu, den schnsten Dom der Christenheit zu beuten, ein Beschlu, der im Laufe *) Vgl. 59 und 66. Die Witwe des letzten selbstndigen Knigs von Cypern, die Venezianerin Katharina Cornaro, ntigten ihre Landsleute 1489, ihrer Vaterstadt die Insel abzutreten.

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 140

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
140 Mittlere Geschichte. itev in vieler Fürsten Dienst zu treten, die ihre Tapferkeit und Treue gut bezahlten. 2. Italien. § 56. Wichtiger, wiewohl keineswegs nachtheilig, war für Deutschland der Verlust Italiens. Die blühenden Städte Oberitaliens hörten um 1270 auf, die Oberhoheit der deutscheu Kaiser anzuerkennen. Unter sich verbunden hätten sie eine große Macht bilden können. Aber sowohl eigene Eifersucht als auch die Politik des Pappes ließen keine Gesammtheit aufkommen: und so weifen sie stets in blutigen Kriegen mit einander begriffen. In den Städten selbst wütheten noch dazu zwei Parteien, der Adel und das Volk, gegen einander, ganz wie in den alten Griechenstädten. Am blühendsten wurden Mailand, Florenz, Genua, Pisa, und vor Allen Ve-n e d i g. Letztere Stadt war seit der Völkerwanderung auf mehr als 100 Inseln erbaut worden, die durch La-guneu vom festen Laude getrennt, mittelst 306 Brücken verbunden sind; so stieg sie gleichsam aus dem Meere empor. Statt der Hauptstraßen erblickt man hier Kanäle, statt der Karren Barken und statt der Staatswagen schwarze Gondeln. Die Stadt bekam seit 697 einen Herzog (Doge); aber die ursprüngliche Demokratie verwandelte sich bald in eine drückende Adelsherrschaft. Als Venedig 1173 im Kampfe mit dem Kaisersohne Otto 48 Schiffe im adriatischen Meere vernichtete, gieng der Papst dem siegenden Dogen Ziani entgegen und überreichte ihm einen goldenen Ring mit den Worten: „Nimm diesen Ring und wirf ihn in's Meer, als ein Zeichen, daß ihr euch mit ihm vermählet, wie sich ein Mann mit dem Weibe vermählet, und daß ihr anf gleiche Weise über das Meer herrschet. Thut dieß alle Jahre, daß die Welt erkenne, das Meer sei durch eure Tapferkeit euer eigen geworden." Darum fuhr jährlich, so lange die Republik bestand, der Doge mit dem Adel aus einer Festbarke zu dieser Ceremonie aus. Venedig zog den Alleinhandel mit

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 283

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 283 durchaus mit Sardinien vereint sein wollte; auch Florenz, Parnia, Modena, Bologna übergaben sich Bittor Erna-nnel (j. 1849 König von Sardinien). Vergeblich pro-testirte der Papst gegen die Beraubung des Kirchenstaats. Und nicht genug! Der verwegene Republikaner Garibaldi, der 1849 die Franzosen vor Rom geschlagen hatte, landete plötzlich 1860 in Sicilien, gewann die Insel, setzte nach Neapel über und wurde überall als Befreier empfangen. Damit er nicht allein Alles ausrichte, ließ Viktor Emauuel fein Heer in den Kirchenstaat einrücken, erdrückte die päpstliche Armee und besetzte Ancona. Darauf belagerte er Franz Ii., dem in Folge von Bestechung Alles abtrünnig wurde, in feiner letzten übrigen Festung Gaeta. Als diese siel, Febr. 1861, wurde das erste italienische Parlament nach Turin berufen, das 20. März Viktor Emannel zum König von Italien ausrief, aber auch dem Franzosenkaiser zum Dank für feine Hilfe Savoyen und Nizza abtrat. Umsonst protestirte dagegen Garibaldi, umsonst auch der Papst, der also trotz Napoleons Schutz kaum ein Viertheil des Kirchenstaats behielt. Selbst dieses letzte Viertel wollte ihm Garibaldi mit feinen Freischaaren abnehmen. Unter dem Ruf: Rom oder Tod! landeten sie im Süden der Halbinsel. Da aber verlegte ihm ans Napoleons Geheiß das italienische Heer den Weg, bei Aspromonte (Aug. 62) wurde er umzingelt, verwundet und gefangen. So blieb der Papst noch 8 Jahre läuger Herr in Rom, und Viktor Emanuel mußte sich vorerst mit Florenz, als der Hauptstadt seines neuen Reiches begnügen. Mit dem I. 1859 wachte nun auch in Deutschland wieder das Nationalitätsstreben auf; man schämte sich halb, daß Italienern so leicht glückte, was soliden Deutschen mißglückt war. Auch die Polen sieugen an, zu rumoren. Alexander Ii., der 1861 gewagt hatte, 20 Mill. Leibeigene in Rußland für frei zu erklären, und auch sonst zu Reformen geneigt war, behandelte sie erst milde; als aber der Ausstand 1863 ausbrach, nicht durch

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 214

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
214 Sechster Zeitraum. einander gegenseitig verketzernd, ihre Wohnsitze zu Bagdad, Cai- r o und Eordova hatten. Minder mächtige Fürsten begnügten sich anfangs mit dem Titel: Atabek, d. i. Vater oder Lehrer, welchen sie aber spater mit dem der Sultane vertauschten. Gegen die Atabeks von Syrien und Irak hatten vornehmlich die Kreuzfahrer zu kämpfen. In der Mitte des 11. Jahrhunderts 1085 machte sich Togrulbeg, ein Häuptling der seldschukischen Türken, zum Emirat Omra von Bagdad und vernichtete dadurch die Herrschaft der Araber bis auf den letzten Schein; alle Muselmän- ner erkannten den Chalkfen von Bagdad für ihren geistlichen Oberherrn, seine weltliche Macht aber umfaßte wenig mehr als die Mauern seiner Residenz. Italien war durch Karl den Großen, nach der Zerstörung des lombardischen Reichs, eng mit dem großen Frankenreiche verbun- den worden, doch gelang ihm die gänzliche Eroberung der Halbinsel eben so wenig, als die Longobarden sie hatten bewerk- stelligen können. Denn Ravenna verblieb damals noch den grie- chischen Kaisern nebst Romagna, der Pentapolis, oder den fünf Städten Rimini, Pesaro, Fano, Sinigaglia und Ancona, so wie die Herzogthümec Amalsi, Gaeta und die Insel Sicilien, locker nur war das Band mit Rom, das ein Patricier im Namen des byzantinischen Kaisers regierte; das väterliche Ansehn seines Bischofs galt aber in weltlichen Angelegenheiten ebenfalls schon viel, und den Anfang seiner weltlichen Besitzungen machte die Schen- kung Pipins des Kleinen mit dem ehemaligen Exarchate und den Fünfstädten 756; Benevent, Neapel, Amalsi und Gaeta. jedoch r» erhielten sich ihre Unabhängigkeit. Bis zum Vertrage von Verdun gehörte das übrige Italien zur fränkischen Monarchie; nach dem- selben siel es an Ludwigs des Frommen ältesten Sohn, Lothar I., mit dem Titel eines Kaiserthums. Nach ihm ererbte es sein Sohn, Ludwig Ii.; als dieser starb, 875, ward Italien der Zankapfel in der carolingischen Familie, denn Karl der Kahle, König von «71 Frankreich, riß es an sich; nach ihm Karl der Dicke; nach seiner Absetzung aber trat völlige Gesetzlosigkeit in Italien ein. Zwei r>y7 Nebenbuhler erhoben sich gegen einander, Guido, der Herzog zoi von Spoleto, und Berengar, Herzog von Friauk. Ersterer er- langte'die Königskrone, die er aufseinen Sohn Lambert ver- erbte, welche diesem Deutschlands König, Arnulf, streitig machte, sos vermöge seiner Abstammung aus dem Geschlechts der Earolinger. böii Nach dem Absterben beider errang Berengar die Obergewalt, ward selbst zum Kaiser gekrönt, mußte wider Ludwig, König von Niederburgund, kämpfen, und mit Rudolf Ii., König von Ober- oii5 burgund, kriegen, wo ec durch Meuchelmord umkam. Rudolf Ii. vertauschte seine Ansprüche an Hugo, Grafen von Provence, wel- eher den unsichern Thron Italiens durch blutige Tyrannei zu be- festigen strebte. Der Markgraf von Jvrea, Berengar, stürzte

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 170

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
170 Fünfter Zeitraum. Erniedrigung beleidigt oder verspottet hatten. Einige ließ er in Sacken ersaufen, bei langsamem Feuer braten, andern geschmolze- nes Blei in den Hals gießen; feinen zwei noch lebenden Vorgän- gern fetzte er, während er den Wettrennen zuschauete, den Fuß auf den Nacken und überlieferte sie alsdann dem Henkerschwerte; gegen die Einwohner vom raurischen Ehersones, unter denen er sich zuletzt aufgehalten, schickte er ein Heer, um sie bis auf den letzten Mann auszurotten. Sechs Jahre durfte er so wüthen, dann ward er aufs neue vertrieben und das Haus des Heraklius 711 erlosch. Drei unbedeutende Regenten folgten in kurzen, immer er,‘ zweijährigen Zwischenräumen, Philippus Bardanes, Anastasius Arthemius und 7j7 Theodosius, bis das tieferschütterte Reich in Leo dem Jsaurier einen kräftigem Lenker erhielt, der zugleich der Stifter einer neuen Dynastie ward. §. 30. Lombardisches Reich. Hasse's Gcsch. d. Lombardei 2 B. 1827. Der allgeni. histor. Tnschcnbiblioth. 12. Th. Drcsd. b. Hilscher. Leo's Geschichte der itai. Staat. 4 Th. 3. Lieferung der Gcsch. der Europ. Staate». Hanib. 1830. b. Perthes. Fünfzehn Jahre hatte Narses als Exarch zu Ravenna das eroberte Italien für den Kaiser zu Eonstantinopel verwaltet, und sich, bei sonst rühmlicher Amtsführung, nur den Vorwurf der Kargheit zugezogen: da stürzte ihn eine Hofcabale. Er ward abberufen, Longinus zu seinem Nachfolger bestimmt, aber des beleidigten Mannes Rache traf den Kaiser Justin Ii., so wie sei- ne übermüthige Gemahlin, Sophia, empfindlich, denn die Lon- go barden sielen in Italien ein. Albo in, des Audoin Sohn, beherrschte damals die Longo- barden. Der Ruf seiner Tapferkeit reichte in die Ferne; die Ge- piden hatte ec unterworfen, ihren König, Kühnemund, erschlagen, und dessen Tochter, die schöne Rosamunda, genöthigt ihn zu ehe- lichen. Pavia allein leistete einen dreijährigen Widerstand, die übri- gen Städte und Lande unterwarfen sich sogleich, hießen in ihrer Gesammtheit die Lombardei, dem griechischen Kaiser blieben nur Ravenna mit einem Striche an der östlichen Küste von Ita- lien, bis Ancona hinab, so wie Venedig, Rom und Neapel, nebst deren oft bestrittenen Gebieten, zum nimmer rastenden Hader zwi- schen diesen Machten und den Päpsten. Pavia ward die Resi- denz der lombardischen Könige. Nach germanischer Sitte vertheilte Alboin größere und kleinere Distrikte als Lehen unter seine Kampfgenossen, wodurch der Anfang gemacht ward von Italiens Zersplitterung in so viele kleine Staaten. Nur dis ins vierte

8. Die Kämpfe um die deutsch-italienischen Grenzgebiete - S. 12

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
12 I. Südtirol und die Grenzgebiete werden. Ich grüße Meine kampfbewährten, siegerprobten Truppen, Ich vertraue auf sie und ihre Führer! Ich vertraue auf meine Völker, deren beispiellosem Opfermute Mein innigster väterlicher Dank gebührt. Den Allmächtigen bitte ich, daß er unsere Fahnen segne und unsere gerechte Sache in seine gnädige Obhut nehme." B. Nationale Verhältnisse. Die deutsche Besiedlung. a) Urkundliche Nachrichten. a) 1124 Aug. 5. Arco. Bischof Altmann von Trient erteilt den Einwohnern von Reif (Riva) in Gegenwart zahlreicher „deutscher und lateinischer" Zeugen, davon 17 mit deutschen und drei mit italienischen Hamen, die (Erlaubnis, ein Schloß zu bauen (hormaqr, Gesch. v. Tirol. Tübingen 1808, 1,1, S. 67). ß) 1166 Mai 13. Kloster Wald (bei Persen). Die Ältesten des Fleckens und des ganzen Bezirkes persen beschließen namens der Bewohner von persen und einer großen Zahl namentlich angeführter Gemeinden des Bezirkes, sich und die ganze Gemeinde unter den Schutz der Stadt Vicenza zu stellen und eidlich zu versprechen, daß die Bewohner des ganzen Bezirkes treue Diener der Stadt sein und sie im Kriege unterstützen wollen unter der Bedingung, daß die vicentiner ihnen gestatten, nach ihren Gesetzen und alten Gewohnheiten zu leben, wie sie nach Menschengedenken seit 100, 200 oder 300 Jahren nach salischem und langobardifchem Recht gelebt haben, und daß sie nicht in einen Krieg gegen das (römisch-deutsche) Reich und die Kirchen von Trient und Feltre geführt werden (13, Ii, 5; vgl. 6,435). y) 1167 Febr. 10. Panigal bei Verona. K. Friedrich I. belehnt den Bischof stlbert von Trient mit Schloß und Herrschaft Garda unter der Bedingung, daß der Bischof keine Lombarden oder Veroneser für die Hut des Schlosses bestelle (8, 36). S) 1225 März 9. Lizzayia (f. Rovereit). Jakobin von Lizzana bestellt in Gegenwart der Gemeindevertreter den Manfred von Lizzana zu feinem Verwalter, damit er in der Pfarre Lizzana auf dem Berg und in der (Ebene den „deutschen und lateinischen" Bewohnern Recht spreche (Zotti, Storia della valle Lagarina. Trento 1862, I, 467). t) 1216 Febr. 16. Bischof Friedrich von Trient verleiht Ulrich und Heinrich von Bozen den Berg Costa (Tartura zwischen Folgaria und Tenta zur (Errichtung von 20 und mehr Höfen für brave und tüchtige Bauern, unter welche (Erdreich, Berg und Wiese gegen einen bestimmten Zins zur Urbarmachung aufgeteilt werden soll1 (8,304). f) 1388 Juli 17. Mailand. Galeazzo Visconti, kaiserlicher Reichsvikar und Herzog von Mailand, bestätigt, nachdem er sich über die Deutschen in den Bergen bei Vicenza2 erkundigt, deren Steuerprivilegien (Jahrb. d. Lit., tvien 1847, 120. Bö , ctnzeigeblatt 20). 1 Beachte, daß die Belehnten aus der damals gewiß schon deutschen Bozener Gegenö stammten. 2 Die Bewohner der Sieben Gemeinden. Diese werden zum erstenmal in einem Privileg Can Grandes I. della Scala, Reichsvikars von Vicenza (f 1329), erwähnt. Tin Privileg von 1339 führt die Sieben Gemeinden mit Kamen an: Rozzo (deutsch Rotz), ctftago (Sleghe), Roane (Roban), Gallio (Ghel), Fozza (vüfche), (Enego (Genebe, Gegen (Eben) und Lusiana (Lusan). — 1404 bis 1797 untersten Den sie der Republik Venedig, von 1797, bzw. 1815 bis 1866 gehörten sie zu Österreich.

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 37

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Alboins Zug nach Italien. 37 zu weit nördlich, und die Erzählung von Alboins Ausschau, so anziehend sie ist, wird doch wohl erst entstanden sein, um den schon bestehenden Namen des Berges zu erklären. Tie Wanderung durch das Gebirge hatte einen Monat gedauert. Schon im Mai überschritt Alboin die Grenze des erstrebten Landes und durchzog Venetien, fast ohne Widerstand zu finden. Doch lirß er sich durch die Leichtigkeit der Eroberung nicht zur Übereilung verführen. Trotz des glücklichen Anfangs mußte er sich auf die Möglichkeit eines Rückzugs gefaßt machen. Deshalb suchte er als kluger Feldherr den Teil Venetiens, den er zuerst betreten hatte, die heutige Landschaft Friaul, die auch als Grenzprovinz gegen Avaren, Slaven und Byzantiner eines besonders starken Schutzes bedurfte, zu sichern, indem er den damaligen Hauptort der Landschaft Forum Julii (jetzt Cividale), nach dem sie noch heute den Namen (Forojuli, Friuli, Friaul) führt, stark befestigte und eine Art Schutzmark daselbst errichtete. Er überlegte nämlich, wie Paulus Diakonus berichtet, wem er diese erste eroberte Provinz, die das nordöstliche Thor Italiens bildet, anvertrauen sollte, und entschloß sich endlich, seinen Neffen Gisulf, einen sehr tüchtigen Mann, der zugleich sein Stallmeister oder, aus Lango-bardisch, sein Marpais*) war, zum Herzog über die Burg Forojuli und die ganze Gegend zu setzen. Gisulf erklärte aber, er könne das schwere Ehrenamt, das der König ihm anbiete, nur dann annehmen, wenn er sich selbst die langobardischen „Faren" d. h. Geschlechter oder Familien auswählen dürfe, die mit ihm das Land beschützen würden. So geschah es auch, denn der König erfüllte ihm seinen Wunsch; Gisulf erhielt nach seiner Wahl einige besonders tüchtige Sippen, die zu seinem Beistand im Lande blieben, und übernahm nun erst das Amt eines Herzogs von Friaul. Auch eine Anzahl edler Stuten zur Aufzucht erbat er sich vorn König; denn vortreffliche Rosse und wohl eingeübte Reiter waren notwendig, um rasch im Fall feindlicher Bedrohung eine Verbindung zwischen den einzelnen Grenzwachen und Wohnorten herzustellen. Vorsichtig stets das Eroberte sichernd und außerdem vielfach aufgehalten durch die zahllosen Wasseradern des Landes, rückte der König langsam nach Westen vor. Während der Patriarch von Aguileja mit dem Kirchenschatze auf die Lagunen an der Jfonzomündnng floh, zog der Bischof Felix von Treviso ihm feierlich entgegen und übergab ihm freiwillig die Stadt. Der Erfolg zeigte, daß er nicht umsonst aus Alboins edlen Sinn vertraut hatte. Der König nahm die Übergabe freundlich an, ließ dem Bischof — „wie er denn höchst freigebigen Sinnes war," sagt Paulus — auf seine Bitte *) Das Wort ist aus mar (Mär, Pferd) und paizan (das Gebiß anlegen) zusammengesetzt.

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 58

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
58 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. verleihen und dadurch zugleich die notwendige Grundlage für eine erfolgreiche Bekämpfung der Byzantiner zu gewinnen. Zu demselben Zwecke schloß er mit den gefährlichen Avaren ein Freundschaftsbündnis. Der Schwerpunkt seiner Königsmacht lag in Oberitalien; die von dem lango-bardischen Hauptlande fast abgetrennten mittelitalischen Herzogtümer Benevent und Spoleto mußte er vorläufig sich selbst überlassen. In Spoleto war auf Farwald Herzog Ariuls gefolgt, auf den Herzogsstuhl von Benevent hatte Agilulf nach Zottos Tode den Arichis gesetzt, der die Kinder des alten Gisulf von Friaul, seines Verwandten, erzogen hatte. In höherem Maße noch als Trient, Friaul und Spoleto machte sich das südlichste Herzogtum Benevent allmählich von der Unterordnung unter die langobar-dische Krone los, so daß es schließlich einen fast unabhängigen Sonderstaat bildete; oft genug mußten die Könige ihre Waffen gegen diese widerspenstigen Grenzherzöge richten. Nur mit einer starken Kriegsflotte hätten die Langobardenherrscher die ganze Apenninenhalbinsel bezwingen und dauernd behaupten können; aber eine solche schufen sie sich nie, und das war ein verhängnisvoller Fehler, der sich auch nicht durch die verhältnismäßig geringe Volkszahl der Langobarden entschuldigen läßt; schickte doch sogar der kluge Agilulf den verbündeten Avaren italienische Handwerker zur Erbauung von Kriegsschiffen, mit denen jene gegen die Byzantiner im Adriameer kreuzten, anstatt die vorhandenen Kräfte zum Bau einer langobardischen Flotte zu verwenden und mit ihr Rom, Ravenna, Neapel und andre wichtige Städte zu gewinnen! Nicht nur die Franken, Byzantiner und Avaren, nicht nur die immer wachsende Gewalt der großen Herzöge drohten beständig das Langobardenreich zu erschüttern, in Mittelitalien entfaltete sich eine fünfte Macht, die den Langobarden verhängnisvoll werden mußte: die Herrschaft der römischen Bischöse. Für die großartige Entfaltung der katholischen Hierarchie und ihre Weltherrschaft im Mittelalter war es von höchster Bedeutung gewesen, daß seit dem Untergang des Ostgotenreichs der Bischof von Nom keinen weltlichen Herrn in Rom, ja auf der ganzen Halbinsel über sich hatte. Dem Namen nach galt zwar die Stadt mit den umliegenden Ländereien als ein Bestandteil des Exarchats von Ravenna, dessen wichtigste Provinzen außerdem noch Venedig nebst den benachbarten Sumpfgegenden, die Küste von Rimini bis Ancona und die Stadt und Umgegend von Neapel bildeten. Aber getrennt durch feindliche Besitzungen, insbesondere durch das Herzogtum Spoleto, war Rom eigentlich fast immer auf sich selbst angewiesen, zumal der Exarch für Ravenna selber genug zu sorgen hatte, und da die geringe Besatzungsmannschaft wenig Schutz gewährte, so hing das Schicksal der Tiberstadt vorzugsweise von dem derzeitigen Papste ab, in dessen Hände deshalb auch das weltliche Regiment mehr und mehr über-
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TM Hauptwörter (200)200

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